Reisebericht Granada
22. bis 27. September 2024
Die Region Granada in Spanien zeichnet sich durch ihr orientalisches Flair aus. Unsere Mitarbeiterin. Jelena Shum, durfte im September eine Flug- und Busreise begleiten und berichtet hier über ihre Reiseerlebnisse in dieser schönen Region.
13. November 20241. Tag | Sonntag, 22. September: Schweiz – Spanien
Mit dem Direktflug der Swiss geht es von Zürich nach Málaga. Nachdem wir unser Gepäck abgeholt haben, finden wir draussen unseren Reisechauffeur Martin, der bereits auf uns wartet. Er bringt uns zum Twerenbold-Bus und hilft allen Gästen, ihr Gepäck zu verladen. Nach etwa zwei Stunden Fahrt mit einer kurzen Pause erreichen wir unser Hotel in Granada, das direkt neben der Alhambra liegt, die wir morgen besuchen werden.
Das Zimmer ist schön und geräumig, und ich beginne, mich für die nächsten fünf Tage hier einzurichten. Danach geht es hinunter in die Lobby, wo ein Willkommensdrink auf uns wartet – natürlich typisch spanisch: Sangría. Anschließend begeben wir uns zum gemeinsamen Abendessen am Buffet. Für mich steht fest: Heute gibt es Paella.
Es ist ein schöner Abend, die gesamte Gruppe lernt sich kennen, und ich geniesse die gute Gesellschaft. Müde, satt und glücklich gehe ich zurück ins Zimmer und freue mich bereits auf den nächsten Tag.
2. Tag | Montag, 23. September: Granada und die Alhambra
Martin holt uns mit dem Bus ab, und wir fahren ins Stadtviertel Albaicín. Unser Reiseleiter Pedro führt uns durch die malerischen Gassen des ältesten Stadtteils von Granada. Es gibt viel zu entdecken: Häuser, die mit kunstvollen Keramiktellern dekoriert sind, hübsche Balkone, duftende Blumen und detailreich geschnitzte Haustüren. Mit seiner angenehmen Stimme erzählt Pedro viele informative Geschichten und Anekdoten.
Auf einer Aussichtsplattform genießen wir einen atemberaubenden Blick auf die Alhambra, die majestätisch auf dem gegenüberliegenden Hügel thront – eine Sehenswürdigkeit, die wir heute Nachmittag besuchen werden.
Wir setzen unseren Weg durch die Gassen fort und gelangen ins Stadtzentrum. Die verschiedenen Baustile, die wir sehen, sind vielfältig. Der Einfluss der Muslime, die 800 Jahre in der Region lebten, ist deutlich spürbar, aber auch andere Stile, wie der beeindruckende gotische Stil der Kathedrale, prägen das Stadtbild.
Nach der Führung haben wir genügend Zeit, um in eines der vielen Restaurants in Granada einzukehren, bevor wir uns am Nachmittag im Hotel für die Führung durch die Alhambra treffen.
Wir sind alle gespannt, was uns in dieser weltberühmten Festungsanlage erwartet. Zuerst besuchen wir die Generalife-Gärten. Wir schlendern durch ein Meer von bunten Blumen und vorbei an plätschernden Brunnen. Schon jetzt sind wir begeistert, aber Pedro sagt: „Wartet nur, es wird immer besser.“
Zur unserer Eintrittszeit begeben wir uns zum Eingang der Alhambra. Pedro hat alles gut geplant, und wir sind die erste Gruppe, die zu unserem Zeitslot in den Palast darf. Dadurch haben wir die Möglichkeit, einige menschenfreie Fotos zu schiessen, denn die Alhambra ist zu Recht eine der meistbesuchten Touristenattraktionen Europas.
Pedro führt uns von Innenhof zu Innenhof. Die filigranen Verzierungen und die schönen Brunnen versetzen uns in eine Märchenwelt von 1001 Nacht. Ich mache Fotos, bis mein Handy heiss läuft, bin aber anschließend ein wenig enttäuscht, da die Bilder dem Gesehenen gar nicht gerecht werden.
Beeindruckt, aber etwas müde nach dem ereignisreichen Tag, gehen wir zurück ins Hotel. Ich entschliesse mich, heute nicht mehr in die Stadt zu gehen und stattdessen noch einmal am Buffet zu schlemmen.
3. Tag | Dienstag, 24. September: Córdoba
Heute fahren wir nach Córdoba. Es ist leicht bewölkt, worüber ich jedoch froh bin, da ich von Martin erfahre, dass die Stadt normalerweise einer der heissesten Orte unserer Reise ist. Der Blick auf Córdoba von der gegenüberliegenden Flussseite ist beeindruckend. Die Brücke, die den Fluss überspannt, und dahinter die Kathedralmoschee, die über die Dächer der Häuser ragt, bieten ein eindrucksvolles Bild.
Während einer Stadtführung erfahren wir mehr über die Geschichte Córdobas und entdecken einige wunderschöne Innenhöfe, die mit blauen Blumentöpfen geschmückt sind. Danach besuchen wir die Mezquita-Catedral. Die ehemalige Moschee, die heute eine Kirche ist, fasziniert mit ihren rot-weiss gestreiften Bögen. Die Halle scheint endlos, Bogen um Bogen welche sich in weitere Bögen verlaufen. Unsere Stadtführerin María erklärt, dass der Kirchturm um das damalige Minarett herum gebaut wurde, welches man noch immer erkennen kann.
Anschliessend haben wir etwas freie Zeit, die wir nutzen, um unser Mittagessen mit zahlreichen Tapas zu geniessen, bevor wir mit dem Twerenbold-Bus zurück nach Granada ins Hotel fahren.
4. Tag | Mittwoch, 25. September: Las Alpujarras & Costa Tropical
Heute erwartet uns ein Tag voller Gegensätze. Zuerst fahren wir in die Berge der Sierra Nevada und später ans Meer. Auf den vielen engen Bergstrassen bin ich immer wieder beeindruckt von Martins souveränen und geschickten Fahrkünsten. Unser erster Stopp ist das kleine Bergdorf Pampaneira. Dank guter Planung sind wir der erste Bus vor Ort und haben das Dorf ganz für uns allein. Es ist ein pittoresker Ort: Bunte, gehäkelte Decken spannen sich über die Strassen und schützen sie vor der Sonne, während ein kleiner Bach durch die Dorfmitte fliesst.
Pedro erzählt uns von der Legende des Brunnens in Pampaneira: Wer von seinem Wasser trinkt, soll im nächsten Jahr heiraten, und wer bereits verheiratet ist, erlebt angeblich den gegenteiligen Effekt. Magisch finde ich auch den Laden am Dorfplatz, dessen Decke mit unzähligen Windspielen geschmückt ist. Beim Betreten erzeugen die klingenden Windspiele eine zauberhafte Atmosphäre.
Unser nächstes Ziel ist das Dorf Capileira. Pedro führt uns durch die engen Gassen zwischen den weiss getünchten Häusern zu einem Aussichtspunkt, von dem aus wir über die umliegenden Berge blicken können. An den Häusern ranken Weinreben, die auf den Balkonen schattige Dächer bilden, und die Wände sind mit Blumentöpfen verziert. Kurz überlege ich, wie viel es wohl kosten würde, ein solches Häuschen zu kaufen und es als Ferienhaus zu nutzen.
Die Fahrt führt uns weiter hinunter zur Küste. Nachdem wir die kurvigen Straßen hinter uns gelassen haben, dauert es nicht lange, bis wir das Meer aus dem Busfenster erblicken. Es ist Mittagszeit und mein Magen knurrt, doch Pedro und Martin kommen zur Rettung. Sie führen uns in ein Fischrestaurant mit spektakulärer Lage: Direkt am Meer, mit Blick auf Salobreña und das Schloss, das auf einem Hügel thront. Fast so schön wie der Ausblick finde ich die jungen Katzen, die sich langsam anschleichen, als die ersten Gäste eintreffen. Auf Empfehlung von Pedro und Martin bestelle ich einen Spiess mit Garnelen und Seeteufel – und werde nicht enttäuscht.
Satt und zufrieden spaziere ich nach dem Essen zu einem Aussichtspunkt und danach zum Strand, um das Meer ein wenig zu geniessen. Heute endet unser Tag etwas früher, sodass ich die Gelegenheit nutze, im Hotel den Pool zu geniessen und anschliessend die Umgebung zu erkunden. Direkt neben dem Hotel befindet sich ein wunderschöner Olivenhain mit Blick auf Granada.
5. Tag | Donnerstag, 26. September: Ronda
Ich habe schon viel von Ronda und der beeindruckenden Brücke gehört und bin gespannt, sie endlich mit eigenen Augen zu sehen. In Ronda begrüsst uns unser Reiseführer Jesús, der uns durch die Stadt führt. Wir spazieren durch wunderschöne Parks, vorbei an einem Aussichtspunkt mit Blick über die umliegenden Felder und zur Stierkampfarena. Schliesslich erreichen wir die berühmte Brücke und machen unsere ersten Fotos. Jesús verspricht uns jedoch einen noch besseren Ausblick von einem noch besseren Ort.
Er führt uns zu einem wunderschönen Haus, das direkt an der Schlucht liegt. Von der Plattform im Garten aus haben wir den perfekten, beinahe ungestörten Blick auf die Brücke, da sich nicht so viele Touristen hierhin verirren.
Unser nächster Stopp ist die Kirche Santa María la Mayor. Von aussen verleiht die Palme vor der Kirche ihr ein tropisches Flair, und im Inneren sind wir beeindruckt von den opulenten Dekorationen und dem grossen Kronleuchter. Jesús nimmt uns auch mit auf das Dach, von wo aus wir nach 72 Stufen die Aussicht über die Dächer der weissen Häuser Rondas geniessen können.
Nach der Tour nutze ich die freie Zeit, um noch einige letzte Souvenirs für die Daheimgebliebenen zu kaufen.
Am letzten Abend unserer Reise essen wir noch einmal gemeinsam im Hotel. Danach brechen einige von uns zu einer Flamenco-Show auf. Mit einem Kleinbus fahren wir nach Albacín, wo ein Restaurant wie eine Höhle in den Berg gebaut wurde. Die Flamenco-Show enttäuscht nicht: Die Tänzer
liefern eine Darbietung voller Emotionen und mit flinken Füssen.
Bevor wir ins Hotel zurückkehren, gehen wir noch ein Stück höher hinauf und geniessen einen atemberaubenden Blick auf die nächtlich beleuchtete Alhambra – ein gelungener Abschluss!
6. Tag | Freitag, 27. September: Spanien - Schweiz
Mit schwerem Herzen verabschieden wir uns von der warmen Sonne Spaniens und unserem Reisechauffeur Martin am Flughafen. Im Flugzeug lasse ich die Erlebnisse Revue passieren und stelle fest, dass mir die wenigen Tage viel länger vorkommen, weil wir so viel gesehen und erlebt haben. Wir kehren alle mit einem Koffer voller neuer Eindrücke (und Souvenirs) nach Hause zurück und blicken dem kalten Wetter, das uns dort erwartet, mit wenig Vorfreude entgegen.