Tagblatt Zürich | Ausgabe vom 21.02.2024
Magie der Masken in Venedig
Bunt, auffällig und edel: So darf man in Venedig jedes Jahr ein einzigartiges Karnevalsfest erleben.
Und Twerenbold Reisen hat diesen stilvollen Karneval neu in sein Programm aufgenommen.
Der historische venezianische Karneval ist fast ebenso berühmt wie Venedig selbst. Denn für Gondeln, Kanäle und Brücken ist Venedig hinlänglich bekannt. Die Hochsaison scheint in Venedig auf den Winter verlegt worden zu sein. Denn tausende Besucher flanieren täglich durch die Gassen. Je nach Wochentag und Uhrzeit kann es schon mal voll werden, aber das ist ja auf anderen Karnevalsveranstaltungen auch nicht anders. Täglich trifft man schon am Morgen auf die edlen, posierenden Masken. Dabei machen sich die herrliche Kulisse der historischen Stadt und der Lagune einfach prächtig, um die Kostüme in Szene zu setzen. Und wer sich erholen möchte, kann in allen Cafés entlang der Lagune neue Energie tanken. Seit dem späten Mittelalter haben der Karneval in Venedig und dessen mysteriöse Masken Tradition. Nicht nur Italiener strömen jährlich auf die Plätze und in die Gassen der Lagunenstadt, um die magische Atmosphäre rund um den Karneval in Venedig selbst zu erleben und aufzusaugen. Dieser Anlass ist mittlerweile ein richtiges Touristenmagnet geworden. Das hat auch Twerenold Reisen erkannt und die Maskerade in der Lagunenstadt mit zwei 5-tägigen, abwechslungsreichen Reisen in sein neues Programm aufgenommen. Dieses Jahr hat der Karneval vom 27. Januar bis zum 13. Februar stattgefunden. Die Bilder, letzte Woche eingefangen auf den Strassen Venedigs, sprechen denn auch ihre eigene ausdrucksstarke Sprache. Dort zählt nicht das knappste Kostüm, sondern das pompöseste, denn Venedig macht Karneval zu einer magischen Modenschau. Wer als Tourist ein Teil dieser faszinierenden Magie werden möchte, anstatt nur den Moment zu geniessen und Fotos zu schiessen, der kann sich an jeder Ecke seine eigene Halb- oder Vollmaske aus Pappmaché kaufen – und das in jeder Preislage. Auf dem Markusplatz beispielsweise kann man eine prachtvolle Federmaske (made in Italy) bereits ab 40 Euro erstehen. Der Venezianische Karneval hat eine lange Tradition, worauf nicht zuletzt die bis heute historisch anmutenden Kostümen hindeuten. So wird bereits im 13. Jahrhundert zum ersten Mal das Tragen von Masken erwähnt. Seine prunkvollste und pompöseste Zeit erlebte der Karneval allerdings im 18. Jahrhundert zu Lebzeiten des Schriftstellers Giacomo Casanova, der berühmt für seine Schilderung zügelloser Liebschaften war. Auch der Karneval wurde zu dieser Zeit ausschweifend und in lockerem Rahmen gefeiert. Jedoch endete diese Tradition mit der Machtübernahme durch Napoléon Bonaparte, der die damalige Republik Venedig an Österreich angliederte. Durch den damit einhergehenden wirtschaftlichen Einbruch wurde auf edle und üppige Festlichkeiten verzichtet. So fanden viele Karnevalsveranstaltungen nur noch in privatem Umfeld statt. Erst mit der Vereinigung Venedigs mit Italien am 18. Oktober 1866 wollte man die Feste in grossem Stile aufleben lassen. Endgültig zurückgekehrt ist der Karneval allerdings erst 1976 mit dem Film «Casanova», der das Leben dieses besagten Giacomo Casanova darstellt und damit auch den venezianischen Karneval thematisiert.
Egal wohin man gelangt, überall wandeln prächtig kostümierte Menschen durch die Gassen und lassen die Stadt Venedig, die sich in diesen Tagen des Karnevals zu einem Catwalk der Kostüme und Masken wandelt, in einem magischen, ja fast mythischen Licht erstrahlen. Die wundervollen Kostüme, teilweise so ausgefallen und andersartig, scheinen an einen anderen Ort zu gehören, in eine magische Traumwelt. Faszinierend und unheimlich zu gleich. Die Verkleidungen könnten verschiedener gar nicht sein: stilvolle Kleider im Barock- und Roccoco-Stil in allen Farben des Regenbogens, üppige Verzierungen aus Taft, Chiffon, Blumen und Federn, aufwendige Kopfbedeckungen und nicht zu vergessen die fantasievoll gestalteten venezianischen Masken, das Aushängeschild des Venezianischen Karnevals. Man kann hier unterscheiden zwischen den klassischen Masken, die das ganze Gesicht verdecken, auch Bauta genannt, den fantasievollen Federmasken und den Stabmasken, die man sich vornehm vor das Gesicht hält und nur die Augenpartie verdecken. Eine authentische Karnevalsmaske aus Venedig, etwa als Souvenier, ist ab 40 Euro an Verkaufsständen und in Geschäften zu finden. Aber der Preis variiert, und zwar stark, je nach Modell: neben sehr einfachen Masken gibt es auch echte Kunstwerke, die mit Spitzen, Federn, Glöckchen, Blattgold, Ornamentik und Swarovski-Kristallen verziert sind – in Venedig ist nichts übertrieben. Jede der echten venezianischen Masken wird in Handarbeit und nach alten überlieferten Verfahren von einer traditionellen Familienmanufaktur in Venedig angefertigt. Das Schicht für Schicht aufgetragene Pappmaché und die minutiöse Handbemalung spiegeln diese über Jahrhunderte gewachsene italienische Handwerkskunst wider. Jede dieser zeitlos eleganten Masken ist ein unvergleichliches Unikat und ein echtes Kunstwerk.
Bericht und Bilder zur Verfügung gestellt von Lucia M. Eppmann