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Sardinien mit dem Velo entdecken – Reisebericht Tagesetappen

1. Tag: Anreise nach Genua/Einschiffung Fähre

Die Reise über die Axenstrasse, durch das Tessin nach Genua verläuft einwandfrei und wir sind bereits um 15.30 in der italienischen Hafenstadt. Da wir erst um 18 Uhr auf die Fähre dürfen, haben wir Zeit um die Altstadt auf eigene Faust zu erkunden.

Beim Anblick unserer Fähre sind wir erstaunt – nicht nur wegen der bunten Bemalung mit Superman und Wonderwoman – sondern vor allem wegen der stattlichen Dimension. Wir fühlen uns, wie auf einem Kreuzfahrtschiff. Zielbewusst führen uns Jakob und Christian über die Stege zur Fähre. Chauffeur Georg indes muss noch ein Weilchen ausharren, bis er Feierabend machen darf. Praktisch als letzter lenkt er unseren Bus samt Anhänger in den riesigen Laderaum. Es ist faszinierend im Hafen all die Schiffe und das ganze Treiben zu beobachten. Es wird 20.30 Uhr bis die Fähre sanft aus dem Hafenbecken gleitet. Ein letzter Blick auf das Lichtermeer von Genua, das am Hang gelegen, eine atemberaubende Kulisse abgibt.

Die Kabinen sind sehr sauber, zweckmässig eingerichtet und mit einer leistungsstarken Klimaanlage versehen.

2. Tag: Ankunft im Hafen von Porto Torres/Weiterfahrt nach Usellus/Palmas

Am Morgen hüpfe ich schon um 6.30 Uhr aus dem Bett, trinke im Selbstbedienungsrestaurant einen Kaffee und steige aufs Deck, um den Sonnenaufgang um 7 Uhr auf keinen Fall zu verpassen. So schööön! An Land geht es zügig mit dem Car in den Süden. In Usellus steigen wir das erste Mal auf unsere Velos. Ich fahre heute mit Peter, der die eine sportliche Gruppe übernimmt. Unterwegs liefert uns Chauffeur Georg Lunchpakete. Nach rund zwei Stunden treffen wir in Oristano ein. Dort schnappen wir uns ein Bier, bevor es in unser Hotel geht.

3. Tag: Santa Caterina die Pittinuri – San Giovanni di Sinis

Christian, der Guide der zweiten sportlichen Gruppe warnt uns vor: Heute ist ein Tag mit abwechslungsreichem Gelände, d.h. wir fahren auf (charmant ausgedrückt) unbefestigtem Terrain. Auf gut schweizerdeutsch: Holperwege. Aber auch sandige Wege, Stoppelfelder und Moorböden fordern unsere ganze Konzentration. Belohnt werden wir mit einem Blick auf die Flamingos, die sehr gelassen in den Sumpfseen stehen. Auch die atemberaubende Aussicht auf das Meer entschädigt für alle Strapazen – einfach sensationell. So gesehen, sind wir ausserordentlich gut über die Runden gekommen. Hier und da ein Ausrutscher mit dem Velo nimmt man gelassen auf sich… Der Höhepunkt der heutigen Tour geniessen wir auf der Halbinsel San Giovanni di Sinnis mit Blick auf den Golfo di Oristano. Zum Abendessen gehen wir in ein Restaurant im Städtchen.

4. Tag: Pozzo San Nicola-Alghero

Nach dem Auschecken in Oristano fahren wir rund zwei Stunden mit dem Bus nach Norden. In Stintino steigen wir aufs Rad. Zuerst müssen unsere Guides jedoch einen Platten beheben. Das geht rasch und fachmännisch von statten. Im Gegensatz zu gestern, fahren wir auf asphaltierten Strassen und kommen zügig vorwärts. Die Gegend ist etwas unspektakulär. Kakteen, Büsche und ab und zu eine Schafherde ziehen an uns vorbei.

Die Mittagspause verbringen wir in einem Agriturismo in Sassari und werden mit sardischer Gastfreundschaft verwöhnt: rasch Tischen die Gastgeber diverse Antipasti auf und wir geniessen leckeren Speisen im typisch ländlichen Lokal. Anschliessend radeln wir die letzten Kilometer nach Alghero in unser zweites Hotel. Es befindet sich in einem Pinienwald direkt am azurblauen Meer. Während Chauffeur Georg und die Guides die Velos in den Anhänger verladen, können wir uns nach dem Zimmerbezug ins kristallklare Wasser stürzen – Perfetto!

5. Tag: Stintino - Neptungrotte - Alghero

Mitten in der Nacht auf Dienstag weckt mich ein Gewitter. Mit Regen habe ich in Sardinien nicht gerechnet! So ergeht es auch meinen Reisebegleitern. Wir blicken – noch vor dem Frühstück – etwas verwirrt auf das tosende Meer. Ohne Murren setzen wir uns dennoch alle mit Regenschutz unterm Arm in den Bus. Wir fahren nach Stintino, das hübsche Fischerdorf auf einer Halbinsel im Norden. Trotz grauer Regenwolken satteln wir unsere Drahtesel, auch wenn es etwas kühl und windig ist. Am kleinen Hafen vorbei geht es in die Höhe, teils über hügelige Wege, vom Regen aufgeweicht durch die Provinz Sassari.

Plötzlich verziehen sich die düsteren Wolken und machen der Sonne Platz. Wer hätte das gedacht! Zahlreiche Steigungen aber auch ebenso viele Abfahrten sorgen für eine abwechslungsreiche Tour. Sichtlich gut gelaunt kehren wir erneut in ein Agriturismo ein – das wunderbare Essen gehört schon fast zur Tagesordnung. Etwas träge nehmen wir die letzten Kilometer bis zum Porto Conte unter die Räder. Dort steigen wir auf ein Schiff, das uns zur Neptungrotte bringt. Die Überfahrt ist traumhaft: die riesigen Kalkfelsen ragen stolz aus dem türkisblauen Meer, umrahmt von einem wolkenlosen Himmel! Die Tropfsteinhöhle, die nur einen Meter über Meer liegt, ist ein Touristenort. Wir reihen uns in die Gruppe neugieriger Besucher ein. Nach einem halbstündigen Rundgang fahren wir mit dem Boot nach Alghero. Der Bus bringt uns zurück zum Hotel, wo wir gerne noch einen Sprung ins kühle Nass wagen.

6. Tag: Rundfahrt Alghero

Etwas wehmütig nehmen wir unsere letzte Velotour in Angriff. Die Fahrt rund um Alghero, vorbei an unzähligen Olivenbäumen und Rebstöcken, ist abwechslungsreich und ein wunderbarer Abschluss. Zwar werden wir nochmals kräftig "durchgeschüttelt", alle kommen jedoch heil im Ziel an. Den Rest des Tages verbringen wir ganz individuell. Die Reiseleiter versorgen uns mit Tipps. So fahren die einen mit dem ÖV ins Städtchen (die Tickets dafür besorgt uns Jakob). Die anderen nutzen den warmen Spätsommertag, um sich im angenehm temperierten Wasser abzukühlen oder an diesem fantastischen Hotelstrand die Seele baumeln zu lassen. Ein sardisches Gourmet-Buffet am Abend rundet unseren Aufenthalt in Alghero perfekt ab.

7. Tag: Costa Smeralda – Olbia – Einschiffung

Zwei der drei Reiseleiter bleiben in Sardinien, um die letzte Reisegruppe am Samstag in Empfang zu nehmen. Wir sind schon etwas traurig, ohne Jakob und Christian weiterreisen zu müssen. Man fühlt sich nach ein paar Tagen einfach schon wie eine grosse Familie und ich nehme an, dass die italienische Atmosphäre das ihre dazu beiträgt. So fahren wir während rund drei Stunden in den Nordwesten von Sardinien an die berühmte Costa Smeralda. Vorab parkieren wir – respektive Georg – den Veloanhänger beim Hafen, denn ohne lassen sich die kurvigen Strassen einfacher fahren.

Eugénie, eine einheimische Reiseleiterin, nimmt im Bus Platz und versorgt uns mit Geschichtlichem und Aktuellem aus dieser Gegend. Zuerst besuchen wir San Pantaleo, wo auch ein kleiner, belebter Markt stattfindet. Zeit zum Flanieren ist leider knapp, denn wir gehen weiter nach Porto Cervo. Karim Aga Khan gründete Mitte der 1960er Jahre den Ort als Urlaubsziel für exklusive Feriengäste. Der Baustil des Ortes verbindet alte sardische Traditionen mit modernen Elementen. Wir verbringen die Mittagspause inmitten dieser noblen Bauten und treffen aber auch an diesem Ort auf grosse Gastfreundschaft. Die unzähligen Buchten mit dem türkisfarbenen Meer bezaubern uns. Im späteren Nachmittag kehren wir nach Olbia zurück, wo wir in der Altstadt flanieren und uns für die Überfahrt ein Panini kaufen oder sonst etwas Feines gönnen. Kurze Zeit später dürfen wir schon unsere Kabinen beziehen. Früh ins Bett, heisst die Devise, denn am nächsten Morgen ist Tagwache bereits um 05.15 Uhr!

8. Tag: Ankunft in Livorno – Heimfahrt Schweiz

Der lautstarke Morgengruss durch die Kabinen-Lautsprecher haut mich im wahrsten Sinne des Wortes aus den Federn. Zu packen gibt es nicht viel. Denn wir sind nur mit Handgepäck auf der Fähre. Ein kurzes Frühstück und schon werden wir wieder zum Bus gelotst. Sehr zügig, als wenn er das jeden Tag machen würde, fährt Georg durch den Hafen von Livorno, Richtung Palma, Mailand und Como. Hier machen wir unsere Mittagspause, jeder nach seinem Gusto. Bereits am Bahnhof Arth-Goldau verlassen uns die ersten Velofreunde. Etwas wehmütig verabschieden wir uns in Rütihof bald alle voneinander – eine schöne gemeinsame Zeit liegt hinter uns. Auf Wiedersehen!

Der Bus wird auf unsere Fähre verladen

Chauffeur Gregor bereitet das Picknick vor

Über Stock und Stein gehts es durch Sardiniens unberührte Naturlandschaften

Vorbei an den Flamingos

Faszinierende Gewitterstimmung

Gut ausgerüstet trotzen wir dem Regen

In der Neptungrotte

Unsere Veloreiseleiter Jakob und Christian verabschieden die Gruppe

Auf einer Veloreise wächst man zusammen

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