Kapitäne der Landstrasse
Unsere Bus-Chauffeure bewegen über 18 Tonnen, bewahren im Stau die Nerven, suchen stets die beste Route und verblüffen beim Manövrieren mit dem Veloanhänger mit ihrem Können. Auch wenn sie unterschiedliche Himmelsrichtungen ansteuern, ihr Ziel ist immer dasselbe: Sie sicher in die Ferien und wieder zurück nach Hause zu begleiten.
12. Dezember 2024Bernhard Berger:
«DER ZUSAMMENHALT IST TOLL.»
Das Schöne an deiner Arbeit?
Der Mix aus Menschen, Technik und Unvorhersehbarem.
Deine Lieblingsroute?
Jede Strecke ist schön, aber Sardinien, Kärnten und Kroatien haben Suchtpotential. Die Tour von Paris nach Le Havre habe ich bereits sechs Mal gemacht, doch Paris ist immer wieder eine Herausforderung.
Dein Markenzeichen?
Die Rückmeldungen verraten, dass ich ruhig, geduldig und heiter sei. Denke mal, das hat was. Gute Laune und Gelassenheit sind mir sehr wichtig. Twerenbold plant die Velo-Reisen so, dass genug Luft zwischen Abfahrt und
Wie erlebst du die Gäste?
Dankbar, unkompliziert, zufrieden. Ich mag es, wenn die Gruppe nach einer Tour beim Bus ankommt und ich spüre, dass sie einen guten Tag auf dem E-Bike hatten. Bei Veloreisen ist man per Du, da fühlt man sich als Chauffeur als Teil der Gruppe. Dieser Zusammenhalt bedeutet mir viel.
Wie entspannst du dich auf einer langen Fahrt?
Bei längeren Pausen lese ich, sonst mache ich Turnübungen und esse unterwegs nur wenig. Einen Riegel, Früchte, Kaffee, das reicht und macht nicht müde.
Navi oder Landkarte?
Ohne Navi geht gar nichts und Erfahrung ist wertvoll. Wenn ich eine neue Reise vor mir habe,
rede ich mit Kollegen. Man hilft
einander und gibt Ratschläge.
Muss man zaubern können, um mit dem Veloanhänger rückwärts in eine Parklücke zu fahren?
Ein Kollege hat mal zu mir gesagt: «Dietmar, du lenkst zu viel!» Langsam fahren ist die Devise, gerade steuern. Und vorher schauen, was hinter einem los ist.
Ist man als Chauffeur auch Animator?
Nein, während der Fahrt dauernd ins Mikrophon zu reden, würde nur ablenken und die Gäste stören. Ich mache das wohldosiert, mal eine Durchsage zum Verkehr oder ein Hinweis zu einer Gegend. Die Guides sind da viel besser und wichtiger.
Was magst du lieber: Schiffs-Reisen oder Standort-Reisen?
Während einer Woche am gleichen Standort schweissen einen die Erlebnisse zusammen. Darum mag ich es lieber, auch abends mit den Gästen und dem Team zusammen zu sein.
Was zeichnet einen guten Chauffeur aus?
Immer mit der Ruhe! Verfahre ich mich mal, stehe ich dazu, wende – und weiter geht’s.
Welche Veloreise würdest du deinen Freunden empfehlen?
Elba für E-MTB: abwechslungsreich und hügelig.
Holland für E-Bikes: sensationelle Radwege!
Was macht Twerenbold besser als andere?
Die Etappen sind top geplant, alles klappt wie am Schnürchen. Das ist auch für mich als Chauffeur sehr wichtig. Und die Guides sind richtig gut, sie führen die Touren professionell, herzlich, topmotiviert. Das sorgt für gute Laune. Auch bei mir.
DIETMAR SEHRIG:
«IMMER MIT DER RUHE!»
FRANK BARON:
«ICH BIN IMMER IN DER NÄHE»
Ist Chauffeur dein Traumberuf?
Alles was gross und schwer ist, war immer schon mein Ding. Ich mag Maschinen und Motoren und bin seit über vierzig Jahren am Steuer, erst LKWs und seit 15 Jahren Buschauffeur.
Welche Route fährst du am liebsten?
Den gesamten Mittelmeerraum mag ich sehr. Ein Höhepunkt ist Rovinj in Istrien, eine wunderschöne historische Hafenstadt.
Welche Weiterbildungen macht man als Chauffeur?
Wichtig ist Fahrsicherheitstraining, Erste Hilfe und Gesetzes wesen, es kommen ja immer neue Gesetze auch in Bezug auf Arbeits- und Ruhezeiten.
Was macht dir besonders Spass?
Der Umgang mit Menschen und die Abwechslung: Vier Mal dieselbe Tour und jedes Mal ist es anders.
Worauf legst du Wert?
Dass sich die Gäste wohl fühlen, Vertrauen haben und ihre Ferien mit dem Einsteigen in den Bus beginnen.
Wo bist du, wenn die anderen Velo fahren?
Ganz nah, aber nicht sichtbar. Die Guides und ich sind untereinander vernetzt. Ich weiss, wo sie sind und kann im Notfall sofort und schnell vor Ort sein und helfen.
Was war das Kniffligste, das du erlebt hast?
Auf Sardinien habe ich eine falsche Strasse genommen und musste zwei Kilometer rückwärts mit dem Anhänger fahren. Das sind dann Herausforderungen, aber mit Ruhe und Erfahrung ist das gut zu meistern. Nach so einer Aktion bekommt man auch mal Applaus.